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Schweinehaltung heute:
Weltweit werden ca. 846 Millionen Schweine gehalten. In absoluten Zahlen gesehen stehen dabei China, die USA und Deutschland an der Spitze. In Relation zur Bevölkerungszahl ist die Schweinehaltung in Nordwesteuropa am intensivsten. In Holland leben so viele Schweine wie Menschen; in Deutschland ist das Schwein der wichtigste Fleischlieferant. Ziel der intensiven Schweinehaltung ist es, durch möglichst hohe Fleischproduktion möglichst hohen Gewinn zu erzielen.
Für die Schweine bedeutet Intensivhaltung in der Regel fehlendes Tageslicht, extrem beengter Raum und dadurch zu wenig Bewegung. In nur 4 bis 5 Monaten werden sie auf bis zu 110kg hochgemästet; das Ergebnis sind Beinschäden, Kreislaufschwäche, erhöhte Stressanfälligkeit & außerdem minderwertige Fleischqualität.
Der Körper der Tiere ist im Verhältnis zu den inneren Organen zu groß. Die Last des Körpers ist viel zu schwer für das Skelett, denn Knochenbau und Wirbelsäule sind eigentlich erst nach 2,5 Jahren voll ausgebildet. Spaltenböden und Beton als Untergrund sind ungeeignet für Paarhufer und führen zu Gelenkbelastunen und Verkrüppelungen. Künstlich klimatisierte Ställe machen die Tiere anfällig für Krankheiten. Der Gestank der Exkremente ist für die Schweine mit ihrem hoch ausgebildeten Geruchssinn qualvoll. In der Rüsselschnauze liegen über 40.000 Tastrezeptoren. Sie sind damit empfindlicher als eine Menschenhand und für die Nahrungssuche am Boden hervorragend geeignet.
Zuchtsauen werden in der Regel künstlich befruchtet, werfen zweimal im Jahr durchschnittlich zehn Ferkel und können sich durch Anbindehaltung in dieser Zeit kaum bewegen. Ihre Buchten sind ca. 200 x 65 Zentimeter groß und ohne Einstreu. Diese Einzelhaltung verhindert soziale Kontakte. Unter natürlichen Bedingungen lebt eine Sau durchschnittlich 15 Jahre, in der Intensivhaltung nur 2 bis 4 Jahre.
Folgende Verhaltensstörungen werden beobachtet:
- Leerkauen: Die Schweine werden nur einmal täglich gefüttert. Der ständige Trieb des Futtersuchens und des Kauens wird damit nicht befriedigt. Der Speichel wird durch das Leerkauen aufgeschäumt und tropft den Schweinen aus der Schnauze.
- Stangenbeißen: Besonders wenn Menschen in der Nähe sind, beißen Schweine an Metallstangen, ein Zeichen für artfremde Lebensbedingungen.
- Trauern: Die Schweine verharren längere Zeit in atypischer Sitzhaltung mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen. Sie legen sich nicht hin, weil der Stall zu dreckig ist.
- Kannibalismus: In ihrer Verzweiflung lutschen & knabbern die Tiere an Schwänzen, Ohren, Flanken und Klauen ihrer Artgenossen. So kommt es zum Anfressen und Abbeißen von Schwänzen und Ohren, verbunden mit Entzündungen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 40.000 Schweine auf dem Transport in die Schlachthöfe an Herzversagen. Stress führt bei Schweinen zu PSE-Fleisch (pale, soft & exadutive = blass, weich & wässrig).
Ca. 36 Milliarden Euro pro Jahr kostet den Steuerzahlern der EU die „Verwertung“ von landwirtschaftlicher Überproduktion. Die biologische Landwirtschaft, die Überschüsse gar nicht erst entstehen läßt und Umwelt & Tiere schont, wird nur mit einem geringen Bruchteil dieses Beitrags gefördert.
http://maqi.de/bilder/schweine.html
Erbärmlich![/center]
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